Travel-SIM für den USA-Aufenthalt bereits in Deutschland kaufen

Wenn man eine Urlaubs- oder Dienstreise in die USA plant und online bleiben will / muss empfiehlt sich auf jeden Fall eine sog. Travel-SIM. Ich habe das Produkt von T-Mobile USA ausprobiert und kann meine Erfahrungen als Durchaus positiv bewerten:

Zunächst muss ich ausnahmsweise etwas Werbung für den deutschen Händler machen, bei dem ich die Karte via Amazon gekauft habe: Die Abwicklung, bis hin zur Nutzung der Karte in den USA hat mit powersimshop.de wirklich gut geklappt.
Bestellt hatte ich dieses Produkt: https://www.amazon.de/dp/B0728M4HGC:
21 Tage, kein Datenlimit, LTE (5G funktioniert auch) und für diese Karte kann man (im Preis inbegriffen) noch insgesamt 5GB Roaming für Kanada und Mexico aktivieren lassen.

(Vor-)Überlegungen, Kauf und Ablauf

Vor ein paar Jahren hatte ich in Alaska eine Prepaid-Karte von einem lokalen Anbieter der die größte Netabdeckung versprach vor Ort gekauft, was sich mit stolzen 90$ US niedergeschlagen hat. Also galt es, das Preisgefüge nach unten zu drücken 😉 Allerdings bleibt anzumerken, dass Alaska auch ein absoluter Sonderfall ist, hier muss man sehr intensiv recherchieren ….


Ich habe also die SIM-Karte bereits ca. 3 Wochen vor Reiseantritt bestellt. Das war nicht nötig, da die Karte innerhalb von wenigen Tagen da war.
ABER: Better safe than sorry!
Auch der Händler oder der Rest der Lieferkette können mal ein Problem haben.

Zur Sicherheit sollte man den Zeitraum der Karte etwas größer wählen, als die geplante Aufenthaltsdauer. Das hilft sehr, wenn man plötzlich erfährt, dass z.B. der geplante Rückflug gestrichen wurde und man ggf. ein, oder zwei Tage lang online nach Alternativen suchen muss. Oder der Hinflug verschiebt sich nach hinten und somit ggf. die gesamte Reise. –> Stichwort „Aktivierung der Karte“.

Nach der Bestellung wird die SIM in eine Umschlag zusammen mit einer nett geschriebenen Anleitung – die man beherzigen sollte – geliefert.
Unter anderem bekommt man einen Link zur Überprüfung, ob das eigene Smartphone überhaupt für einen USA-Aufenthalt taugt.

Hier sollte man sein Gerät bereits testen, bevor man die SIM bestellt, das erspart einem selbst und dem Händler die Retoure, falls das Handy gar nicht für die T-Mobile-Frequenzen in den USA geeignet ist:

https://prepaid.t-mobile.com/bring-your-own-device

Dort gibt man die IMEI-Nummer des Gerätes ein und klickt auf „Check compatibility“.

Wenn man ein Dual-SIM Smartphone besitzt, sollte man (insbesondere bei der späteren Aktivierung der Karte) darauf achten, dass man die IMEI-Nummer des SIM-Steckplatzes nimmt, in dem die Karte auch verwendet werden soll.

Die Aktivierung der Karte würde ich persönlich (so habe ich es auch getan) 2 Tage vor dem geplanten Reise-Antritt vornehmen (Das bedeutet nicht, dass sie dann schon aktiv ist!!).
Die benötigten Daten kann man sich schon im Vorfeld in einer Text-Datei speichern und braucht sie dann nur noch Step-by-Step in die Formular-Felder hinein kopieren und hat sie
außer der ICCID-Nummer der Simkarte – für den nächsten Trip schon griffbereit.
Folgende Angaben sollte man auf jeden Fall griffbereit haben, das Online-Formular ist quasi selbsterklärend:

  • Die (Amazon) Bestell-Nr., mit der Ihr die Karte geordert habt
  • Die 15-stellige sog. ICCID-Nummer der Simkarte (Steht auf der Rückseite der SIM und auf dem Träger in EC-Karten-Größe
  • Die IMEI-Nummer des SIM Steckplatzes des Handys, in den die Karte rein soll.
  • Das Reise-Datum (von – bis)

… Euren Namen und die Email-Adresse kennt Ihr 😉

Zur Sicherheit (Thema: Gürtel plus Hosenträger) habe ich – soweit ich mich erinnere – einen Tag früher als das tatsächliche Reise-Datum eingetragen. Per Email kommt dann pünktlich einen Tag vor dem angegebenen Datum die Bestätigung der Aktivierung und die automatisch vergebene Telefonnummer.

Zusätzliche Überprüfung der Frequenzbänder auf kimovil

Um ganz sicher zu gehen könnt Ihr auf der WEB-Seite https://www.kimovil.com euer Smartphone suchen und dann dort die Frequenzbänder für die USA anzeigen lassen.
Hierzu klickt man einfach im oberen Teil der Angezeigten Daten in der Übersicht auf
„Deutschland“ und gelangt so schnell zu den Details der Frequenzbänder. Dort wählt man dann „Vereinigte Staaten“ aus. Das stellt sich dann (z.B. in meinem Fall) so dar:

Im LTE-Bereich T-Mobile USA fehlt bei meinem Phone eine Frequenz, was sich im Gebrauch subjektiv nicht ausgewirkt hat.

Einsetzen der Simkarte im Flieger

Ich hatte die Karte bereits irgendwo über Grönland mit dem Gedanken „Hier ist sowieso kein Empfang“ ins Handy eingesetzt und alle Einstellungen für den Dual-SIM-Betrieb vorgenommen. Dazu habe ich auch kurz mal den Flugmodus am Gerät abgeschaltet.
Die SIM hat sich kurz in irgend ein Netz eingebucht. Das hat mich etwas zum Schwitzen gebracht, da in der Anleitung ausdrücklich sinngem. steht: „Erst in den USA einbuchen lassen!“ Zum Glück hatte das keine Auswirkungen.
Fazit: Besser ist es, abzuwarten, bis man amerikanischen Luftraum erreicht hat.

Netzabdeckung

Wir waren an der Westküste in Californien und Nevada unterwegs:
In normal besiedelten Gebieten und auf den Highways gab es so gut wie nie irgendwelche Empfangsprobleme, auch 5G war großteils verfügbar. Schwieriger wird es, wenn man irgendwo im Nirgendwo mit spärlicher Besiedelung herum fährt: Dort hat man oft sehr schlechten oder keinen Empfang. Schlechte Bewertungen auf Amazon mit Kommentaren wie „So eine Schei…, nie wieder! So gut wie keinen Empfang“ kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Hätten sich diese Personen vorher besser informiert und vielleicht darauf geachtet, dass ihr Handy noch weniger USA-Bänder als meines unterstützt, hätten sie sich wahrscheinlich Ärger und Geld gespart.
Wir waren an der Westküste in Californien und Nevada unterwegs:
In normal besiedelten Gebieten und auf den Highways gab es so gut wie nie irgendwelche Empfangsprobleme, auch 5G war großteils verfügbar. Schwieriger wird es, wenn man irgendwo im Nirgendwo mit spärlicher Besiedelung herum fährt: Dort hat man oft sehr schlechten oder keinen Empfang. Schlechte Bewertungen auf Amazon mit Kommentaren wie „So eine Schei…, nie wieder! So gut wie keinen Empfang“ kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Hätten sich diese Personen vorher besser informiert und vielleicht darauf geachtet, dass ihr Handy noch weniger USA-Bänder als meines unterstützt, hätten sie sich wahrscheinlich Ärger und Geld gespart.
In beiden unserer Handys waren noch die deutschen Karten mit Roaming für Sprache aktiv, 1x O2 Telefonica und 1x T-Mobile Deutschland. Wenn die T-Mobile USA Karte keinen Empfang hatte, war in >90% der Fälle auch mit den deutschen Simkarten kein Empfang möglich. Und da waren ja dann auch dank Roaming die Handys bei anderen Providern als T-Mobile eingebucht.

Fazit

Knapp 40€ für 21 Tage ist jetzt nicht unbedingt als billig zu bezeichnen, aber schon annähernd angemessen. Wir haben uns nicht um das Datenvolumen geschert,
Frau hat Bilder hoch geladen was das Zeug hielt 😉
Die Karte hat gehalten, was in der Beschreibung des Verkäufers und (weitestgehend) des Providers stand (Netzabdeckungs-Karten sind fast nie genau!).
Und mal ehrlich:
Wenn man mehrere Tausend für einen USA-Aufenthalt ausgibt, kann man sich das auch noch leisten.

Die Telefonie ist nicht so extrem interessant, wenn man Kontakt zu den Daheimgebliebenen aufnehmen will, sollte man eh Signal, WhatsApp, oder den FB-Messenger für Gespräche und Video-Calls verwenden.
… kost ja nix extra 🙂

Ausblick und Erfahrungen aus anderen Ländern

Für Teile Asiens bin ich noch am Forschen (z.B. Hong Kong, Vietman, Thailand).
Hier gibt es mehrere Optionen, in die ich mich noch einlesen muss und werde dann, wenn es so weit ist, berichten. Die Reise ist bereits in Planung.

In Singapur z.B. kann man vor Ort am Flughafen eine Travel-SIM von Singtel mit 100GB Transfer-Volumen für umgerechnet ca. 15€ kaufen. Netzabdeckung LTE: 100% 😉

In Kambodscha gibt es Prepaid-Karten mit (glaube mich zu erinnern) 1GB Volumen an Straßen-Ständen für ca. 6$ US und man kann Paktet mit je 2GB Datenvolumen für rund 5$ US jederzeit dazu kaufen und aktivieren. Die Netzabdeckung in Phnom Penh, Siem Reap und rund um den Tonle Fluss herum ist meisten gegeben und als gut zu bezeichnen.